Dienstag, 29. September 2009

Sonntag, 20. September 2009

Samstag, 19. September 2009

fehlender Aufschrei

Was muss eigentlich noch passieren, damit ein Aufschrei über italienische Verhältnisse kommt? Wie es aussieht hat die Camorra hunderte Fässer mit Giftmüll und nuklearem Müll auf alten Schiffen im Mittelmeer versenkt. Die Tagesschau sendet das unter ferner liefen. Krass. Die Zahlen differieren leicht zwischen den Quellen. In der Süddeutschen werden "nur" die 120 Giftmüllfässer genannt, die auf der jetzt wahrscheinlich gefundenen aber noch nicht geborgenen "Cunski" seit 1992 auf dem Mittelmeergrund vor der kalabrischen Küste lagern sollen. Hinweise gibt es seit Jahren, seit 2006 bezeugt von Ex-Mafiosi Francesco Fonti, nur die Beweise fehlten bisher. Von mindestens dreißig weiteren Schiffen (an denen die Camorra je 75000€ verdient hätte)wird in der Sächsischen Zeitung gesprochen, genauso von 600 Fässern nuklearem Schlamm, von denen laut Fonti 500 "nach Somalia geschickt" worden seine. Laut taz hatte Greenpeace Italien bereits 1997 auf sechs "verschwundene" Schiffe hingewiesen. Außer der taz sprechen auch andere, vornehmlich englischsprachige Quellen, von der "Jolly Rosso": ein wohl 1990 gestrandetes Frack, dessen unidentifizierte Ladung "verschwunden wurde". Hinweise dafür, dass die Ladung einfach verscharrt wurde, biete die Gemeinde Amantea mit Krebshäufungen, stark erhöhter Radioaktivität und Erwärmung des Erdreichs. Interessiert hat das alles bis am Samstag nur wenige. Bis Samstag ein Tiefseeroboter das suspekte Wrack 500m am Meeresgrund fand. Irgendwie habe ich das Gefühl, es interessiert immernoch niemanden.
Ich verstehe ja, dass seriöse Nachrichtensender noch nicht den Weltuntergang verlauten lassen, solange die Proben nicht ausgewertet sind oder andere Schiffe gefunden sind. Aber da ist das Geheule über ein neues Terrorvideo groß, nur die sehr reale Bedrohung von nuklearem Müll für Generationen, die interessiert kaum einen BZ-Leser. Selbst wenn sich nur 1/10 der Hinweise als wahr erweisen, ist das alles krank.
Es gibt auch Hinweise, dass es sich nicht um rein Italienischen Müll handle - zum Beispiel auch deutscher Gift- und Atommüll könnte im Mittelmeer gelandet sein.
Muss ja keinen interessieren. Umweltschonende Müllentsorgung - soweit man davon sprechen kann - ist teuer. Zahlt der Steuerzahler, nicht die Stromkonzerne. Camorra ist sicherlich billiger als Asse und Gorleben. Ist dann ja besser für Haushalt. Atomstrom ist sicher. Immer schön schwarz-gelb weitermachen.

Dienstag, 15. September 2009

mal wieder...

Mich beschäftigen gerade zunehmend zwei Dinge: 1. wie schaffe ich mein Staatsexamen und 2. was zur Hölle wähle ich am Sonntag in zwei Wochen. Zu 2. einige unqualifizierte Beiträge:

1. Wer am 27.09. nicht wählen geht, sollte sich schähmen. Insbesondere wenn er/sie plant, hinterher zu meckern, das "die da oben" ja nichts tun.

2. Tun sich die Parteien einen Gefallen, immer schon vorher zu sagen, mit wem sie nicht wollen/können? Denn wie es aussieht, wird keiner das dürfen, was er will.

3. Tun die Medien uns Wählern einen Gefallen, wenn sie diese Aussagen immer wieder einfordern? Man kann nicht in einem Satz die Politiker zu Lügen zwingen, sich im nächsten über Lügen ärgern und im übernächsten sagen, die Politik sei Schuld an Politikverdrossenheit.

4. Tun uns die Medien einen Gefallen, wenn man ein "Wahlduell" auf den Sonntagabend legt, die Opposition ausschließt - welche diese Debatte argumentativ bereichert hätte - und diese Debatte von Moderatoren statt Journalisten bestreiten lässt? Ich meine nein. Inhaltliche Fragen unterbindet man durch das Geltungsbewusstsein der entsprechenden Moderatoren, die sich mit den eigentlichen Kontrahenten isoliert lieber selbst duellierten und Diskussionen zwischen den Kontrahenten sofort mit dem zickigen Unterton "wenn sie jetzt auf das Statement von Frau Merkel antworten, geht das aber von ihrer Redezeit ab" unterbinden. Ungünstig. Unglaublich viele Zuschauer haben logischerweise ausgeschaltet.
Das eigentlich viel spannendere "Triell", in dem sich die Kontrahenten gegenseitig antworten durften und das von intelligenten, weniger geltungssüchtigen "echten" Journalisten tatsächlich besser moderiert wurde, als von den großen Moderatoren hat dann eigentlich kaum noch einer geschaut. Schade, denn alle drei brachten gute Argumente, die einen in seiner Entscheidung bestätigen oder zur Entscheidungsbildung führen konnte. Das bringt mich zur nächsten Frage:

5. Was macht eigentlich Jörg Schönenborn, wenn gerade mal keine Wahl ist?

Wen es daher interessiert:
hier gibt es den TV-Dreikampf zum nachschauen, der war tatsächlich spannend

hier gibt es das TV-Duell, das war tatsächlich nicht so spannend

Für bekannte Freundinnen, die sich über den Mangel gescheiter Männer beschweren: vielleicht gibt es ja hier die Lösung. Das garantiert nicht, dass da ein toller Typ auftaucht, aber immerhin einer, der wählen geht - das ist ja schonmal was.

Zum Bundeswahlprogramm Lesen konnte ich mich dann leider nicht durchringen. SPD und CDU haben auf je 94 Seiten gebracht, Spitzenreiter sind die Grünen mit 115, die Linke merzt sich immerhin auf 64 Seiten aus und die FDP liegt mit 86 Seiten irgendwo dazwischen, so heißt ja auch ihr Programm: die Mitte stärken.
Wer sich das genauso sparen möchte, dem empfehle ich diese private Seite. Da hat einfach jemand die Wahlprogramme gemäß Zeilen eingegeben, sodass man nun über eine Schlagwortsuche die einzelnen Parteien sehr komfortabel vergleichen kann, ohne sich durch die insgesamt 453 Seiten zu wühlen... durch Klicken kommt man zum Originaltext. Die ard empfiehlt die Seite und nach kurzen Stichproben meinerseits scheint das soweit zu stimmen.
Bei der Erststimme hilft einem Abgeordnetenwatch sicher viel mehr, als der alberne Wahl-o-mat. Für taktische Erststimmenwähler ist sicherlich auch das letzte Ergebnis von 2005 nicht uninteressant.

Jetzt höre ich auf zu nerven und geh lieber schlafen. Auf bald.

Mittwoch, 9. September 2009

die Welt-verstehen leicht gemacht

1. Anastasios Kakos ist kein Name für einen Fußballschiedsrichter, der bei einem Länderspiel in Deutschland ernst genommen werden will

2. die Wahl gewinnt man hoffentlich nicht mit rassistischen Aussagen über Rumänen


3. auch ich habe Vorurteile: französische Frauen haben eine Modemacke, selbstverständlich alle und ohne Ausnahme


(aufgenommen in Aix)

Samstag, 5. September 2009

ein weiterer Grund, nicht CDU zu wählen



Besonders gefällt mir "Neuköllns next Toppolitikerin" und das Bild, wo sie alle mit verschränkten Armen vor Graffitis stehen und versuchen, cool zu gucken. Ganz große Klasse, schlägt den Barbarossa Rap.

Freitag, 4. September 2009

Bundestagswahl - hm, schwierig

Eigentlich mag ich ja die Damen und Herren sowohl von Spreeblick, als auch von Inforadio, nicht uninteressant, wenn es also im Inforadio einen Beitrag zu Wahlkampf in web2.0-Zeiten gibt und ein Spreeblickschreiberling (Frédéric Valin) die Politer-Pages analysiert. Da ist sicherlich aus dem Gespräch einiges rausgeschnitten worden (denn der eigentliche Beitrag war recht kurz). Peinlich nur, wenn niemandem beim Schnitt folgendes auffällt: wenn man sich - als offiziell politisch interessierter Mensch - mit einer Journalistin - die sich sicherlich politisch interessieren sollte, v.a. auf Berliner Lokalebene, wenn man beim RBB arbeitet - drüber unterhält, dass man ja in Neukölln wohne, wo es einen CDU-Bürgermeister gäbe, der sehr authentisch sei, dennoch werde man nicht CDU wählen, dann sollte das auch so stimmen. Kein Problem, SPD tuts in dem Fall auch.
Ich sag mal äh - nur wegen so ein bissel Wachschutz an den neuköllner Schulen und weil man mal den Satz "multikulti ist gescheitert" sagt, wird man nicht gleich CDU Mitglied, der gute Buschkowski ist immernoch in der SPD...
Genau das ist aber das Kernproblem, SPD und CDU sind ja gar nicht mehr so weit auseinander.

Tja, weitergebracht hat mich das leider immernoch nicht alles. Wahrscheinlich muss ich dann in drei Wochen wirklich würfeln. Bin noch nicht völlig überzeugt, was tun. Aber dann, eine Energiesparlampe am Ende des Tunnels:
Seit heute ist der aktuelle wahlOmat am start.

Wie hilfreich das ist, weiß ich allerdings auch nicht: Wählen sollte ich die Grünen, sagt der WahlOMat. Interessanterweise seinen meine Übereinstimmungen zur NPD größer als zur FDP oder CDU. Mh, da hat der WahlOMat wohl einiges nicht verstanden. In der Analyse erfahre ich dann, dass auch die NPD für Atomaustritt, Mindestlohn, ökologische Landwirtschaft, elternunabhängiges BAfÖG und generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen ist... wieder was gelernt. Ob die das absichtlich so eingegeben haben, damit mehr Leute nach WahlOMat-Nutzung denken, sie sollten NPD wählen? Fragen über Fragen.
Vermutlich weiß der Großteil der Erstwähler nicht, was die NPD-Überhaupt ist, da könnte das funzen. Nachher verwechseln die Erstwähler aus Versehen die NPD mit Grünen und SPD und dann haben wir den Salat. Anders kann ich mir Sachsen auch nicht erklären (d.h. dieses mal ist zumindest der Hälfte der Trottel aufgefallen, dass sie beim letzten mal nur aus Versehen NPD gewählt haben). Den Erstwählercheck haben sie tatsächlich bei Youtube gesperrt, kann man jetzt erstmal nur über pro7 schauen und leider nicht einbetten. Wäre wieder ein Grund sich doch mit den Piraten anzufreunden.
Ein Elend, Grundsatzprogramme lesen reicht heutzutage auch nicht mehr (siehe NPD). Es wird einem nicht leicht gemacht. Wird halt doch Zeit, dass ich mich selbst aufs Amt der Bundeskanzlerin bewerbe, dann wird sicherlich alles besser. Erste Falten wachsen mir auch schon - das macht seriös, graue Strähnchen kann ich mir sicherlich färben, dann steht dem nichts mehr im Wege. Nur bei welcher Partei ich eintrete, muss ich eben noch überlegen, denn parteilos, wird das sicherlich alles nichts...

Mittwoch, 2. September 2009

Dummheitsbeweise, Teil 7-10

Warum wundern sich Orthopäden eigentlich, dass man Witze über ihr intellektuelles Nulpentum macht? Vor allem, welch Arroganz, den Satz mit "d.h." einzuleiten!

Ursachen des Klumpfußes:

1. angeboren (nach der angeborenen Hüftgelenkverrenkung ist der Klumpfuß die häufigste angeborene Mißbildung, 1,2 % aller Geburten, d. h. auf 1200 Geburten ein Klumpfußkind);