tief über das Mikroskop gebeugt vernahm ich plötzlich vom anderen Mikroskop her die Stimme aus dem off:
"kennst du irgendwas, was drei Enden hat?" "'n Dreieck" 1 Min Stille
"ich dachte mehr an was zum Essen" "'n Tortilla Chip?" 2 Min Stille
"hm... das passt irgendwie nicht, ich dachte, man könnte dieses "alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei" vielleicht weiterreimen... du bist doch auch Wurstfan, das muss du doch nachvollziehen können" 3 Min Lachkrampf meinerseits
Mein Gehirn funktioniert nur noch auf Sparflamme. Genauso mein Magen: ich habe tatsächlich fast überhaupt keinen Hunger und richtig, wir sprechen von MIR kleiner verfressener Presswurst.
Apropos Wurst, habe neuen Seelenverwandten gefunden. Kollege erleuterte mir vorhin (wie auch ich dies stets gerne, völlig wirr und unvermittelt tue), sein absolutes Lieblingswort sei Wurst. Allein der Klang sei herrlich. Auch hießen Generationen von Computern bei ihm schon immer Wurst. Ich dachte immer ich sei seltsam und stelle nun beglückt fest, dass auch andere Menschen sich an dem Klang dieses herrlich konsonantenlastigen Wortes (dem eigentlich nur das v fehlt um ein Anagramm eines alphabetischen Fragments zu sein) laben können.
So reimt sich Wurst auch wundervoll auf das Wort Durst - denn anders als Magen und Gehirn sind Schweißdrüsen aktuell echte Leistungssportler.
In diesem Sinne, liebe durche Wurstmenschen, versuche ich, ein paar Stunden schlaf zu bekommen, um Gehirn zumindest im Standby zu halten.
Nein, es sind nicht die ganzen "coolen" Typen, die einem in der Bahn die Laune verderben, denn: 1. sind die noch gar nicht wach, wenn ich zur Arbeit fahre (und die noch wach sind, halten meist artig die Fr****) 2. lernt man die paar albern aussehenden Gestalten, die (wahrscheinlich vor ihren Freunden diesen Fakt verheimlichend) doch Frühaufsteher sind, mithilfe von Kopfhörern, Kaffee und Buch gut zu ignorieren.
Es sind vielmehr alberne Begebenheiten wie diese: Man wird, um ein Foto für die Institutshomepage zu machen, zum Hackeschen in ein kleines, äußerst schickes Fotostudio geschickt. Die Fotografen sind freundlich, mitte-mäßig gekleidet - hübscher Rock (der gebügelt noch hübscher wäre) zu Stiefeln, oder er in furchbaren Nike-airs mit Karottenhose und unangenehm auffälliger Brille zu schlecht gestyltem Bart - und bieten einem sofort einen frischen Bohnenkaffee aus dem Kaffeevollautomaten in Buttler's Tassen und das Du gleich mit an - schließlich sind wir ja alle hip und mitte(lmäßig). Die Mappen voller Fotos, die ich während der Wartezeit betrachte, sind aber wirklich brillant (das gebe ich bei meiner kleinen Lästeraktion gegen die jungen Kreativen nur ungern zu: die waren wirklich richtig gut...). Eigentlich innerlich gelacht habe ich ja auch nicht über die Fotografen, die wirklich klasse waren, sondern über das mitte(lmäßige) drum rum. Dann öffnet sich die Tür und die Incarnation von Mittelmäßigkeit tritt ein: eine Mittdreißigerin, die den Rest ihres Lebens als reiche 21-jährige verbringen wollte, im knallroten Mantel, mit knallrotem Lippenstift und einer Uma-Gedenkfrisur... nur leider ohne Uma-Gedenkfigur. An der Leine führte sie einen kleinen, schwarzen Baby-Mops im roten Geschirr, den sie für ca. 180 € eine Stunde fotografieren lassen wollte (zuzüglich der Kosten für gewählte Abzüge), am besten auf seinem Kuschelhasen schlafend, das sei so niedlich. Der Mops hieß Quentin Tarrantino, ich war in Mitte, auch ich bin ein Mops.
Es gibt Fragesteller, die sind einem per se unangenehm. Neulich ging das kleine Ly mit seinem Mann den Flughafen des nächtens entlang nach Hause. Drei coole Jungs standen, wie sich das für professionelle N-Town-Atzen gehört, lässig an ihren Tiefergelegten gelehnt und diskutierten irgendetwas wild. "Ey, Sie da!" da läuft man doch glatt weiter. "Ey, Sie da, bleiben Sie mal stehen", "Ey, eine Frage, eine Frage"... da geht man spontan nochmal den Inhalt der Handtasche durch, erinnert sich an die längst vergangenen, besten 100-Meter-Zeiten und entschließt sich, jetzt wo zwei der drei schon wild gestikulierend die gewohnte Motorhaube verlassen, doch stehen zu bleiben, da man im Zweifelsfall eh zu langsam wäre und was soll schon passieren, so nachts am Rand des stillgelegten Tempelhofer Flughafens? Die folgende Konversation ist nicht erfunden: Typ 1: "Ey, ey, eine Frage, eine Frage!!!" wir: "Ja?" Typ 1: "Ey, sind die Sterne eher so Planeten oder eher so Sonnen?" wir: "na, eher so Sonnen, aber Planeten können auch aussehen wie Sterne, weil sie von der Sonne angestrahlt werden" Typ 1 (zu Typ 2): "Ey, hab ich dir nicht gesagt, oder was???" Typ 2 (zu uns): "Ey, ey, noch eine Frage!!!!" wir (schon im Begriff weiter zu gehen, jetzt aber schmunzelnd): "jaaaaa??" Typ 2: "Ey, aber so Sonnen, die sind doch so explodiertes Gas und so, oder?" wir: "Ja quasi" Typ 2 (zu Typ 1): "Ey hab ich dir gesagt? Hab ich dir gesagt??? Ey!" Typ 1 + 2 (zu uns): "Ey vielen Dank und schönen Abend"
Dann stritten sie sich weiter über die großen Fragen unseres Universums... iodit hätte denen sicherlich Vorträge a la "Ranga-the-Mähn" halten können, aber so weit reichts bei uns nicht. Immerhin, wir scheinen inzwischen schon spießbürgerlich genug anzumuten, um als Schiris zu gelten ;)
Guidos Geschwätz kommentiert von der Süddeutschen, nach Überprüfung eben desselben Geschwätz' durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband. Unglaublich, dass dieser Mann nicht mal vor Falschaussagen zum Fischen des "angry white man" (oder sollte ich sagen, des "stupid white man" ?) zurückschreckt. Arm.
Es wird Zeit, den völlig wertfreien Journalismus wieder hochleben zu lassen. Immerhin haben auch Blogger einen aufklärerischen Auftrag. Wie bereits im Dezember 2009 berichtet, verirrten sich im letzten Jahr einige arme Menschen dank google auf meinen Blog, die sich die Frage stellten, ob sie nun CDU wählen sollten, oder nicht. Diese armen Menschen erhielten damals keine Antwort - dabei ist diese so einfach: nein. Nun ist seit der Bundestagswahl einiges geschehen. Laut infratest dimap hat die Berliner CDU die SPD in Umfragen überholt. Bring ihr zwar nichts, denn für schwarz-gelb reicht es noch lange nicht, denn hier in Berlin krepeln ja alle, auch die vermeindlich "Kleinen" so im zweistelligen Bereich (außer der FDP).
Wenn ich richtig rechne, dann müsste eigentlich nächstes Jahr wieder in Berlin gewählt werden. Ich möchte hiermit dazu beitragen, dass die CDU bis dahin ihren Vorsprung wieder verliert. Daher werde ich nun in regelmäßigen Abständen bloggen, warum man eben nicht die CDU wählen sollte - vor allem nicht in Berlin. Ich fordere alle befreundeten Blogger dazu auf, mir auf ihren Blogs damit zu helfen. Das ist dann eben doch der feine Unterschied zum "echten Journalismus".
Um bösem Blut vorzubeugen: ich möchte mich hier nicht erdreisten jemandem zu sagen, was er/sie 2011 wählen soll. Das wäre auch nicht nur dreist, sondern auch außerordentlich schwierig, denn so rosig sieht es in Berlin politisch nicht aus. Ich kann nicht behaupten, dass ich mit rot-rot zufrieden bin, aber ich finde es krass, wie schnell Menschen vergessen, was für eine Sch**** die CDU in Berlin angestellt hat.
Wenn ich mich jetzt noch einem Thema gründlich widme, wird dieser Eintrag wieder so lang, dass ihn nur die absoluten Nerds lesen, daher werfe ich jetzt außer meiner wundervollen, polemischen Einleitung nur ein paar Stichwörter in den Raum - in Zukunft kommen aber mehr Fakten, versprochen:
Landowsky und die Landesbank Diepgen und die Landesbank
Steffel, die wohl bekloppteste Personalie seit langem... gerade wieder mit großen Pläne für Hertha, naja, immerhin war der schlau genug, sich damals hinter Stoiber zu verstecken, als er selbst mit faulen Eiern beworfen wurde
Verdacht des Steuergeldermissbrauchs durch die Fraktion der Berliner-CDU 1994, 1995 und 1997 von knapp einer Millionen Euro
Der Schmiergeldskandal um Wolfgang Antes aus den 80er Jahren. In selbigen war auch Diepgen verstrickt, wurde aber von seiner Partei noch ein weiteres Dutzend Jahre unterstützt und das ist das eigentlich Schlimme, denn schwarze Schafe gibt es immer, nur unterstützen sollte man sie nicht.
Auf Berliner- und Bundesebene (ich sag mal: heute würde ich an Gedächtnislücken von Hernn Dr. Kohl glauben) könnte ich noch eine Weile weiter machen, aber ich hab ja auch noch ein Jahr Zeit.
Für alle, die es bis hier geschafft haben ein kleines Schmankerl: Gegen Glennox habe ich neulich 10 USD gewonnen. Die Wette war, dass ich es schaffe, dass ihm Guido Westerwelle für einen Augenblick sympathisch wird. Glen hat tatsächlich nach Sichtung des Folgenden Beitrages die 10$ auf den Tisch gelegt und fleißig mit dem Kopf geschüttelt. Aber seht selbst, es ist alles eine Frage des Gegners (in diesem Fall: Gottfried Ludewig von RCDS und CDU):