Donnerstag, 12. März 2009

Neues aus Norwegen...

So, zurueck von der hytta. Habe ordentlich Muskelkater im Triceps von den paar Metern auf Langlaufskiern, aber immerhin hab ich mich beim auf die Fresse packen so schlau angstellt, dass ich nirgendwo ein blaues Fleckchen habe. Es ist doch ganz schøn glatt hier, ich bin bisher nicht nur auf Skiern weggerutscht. Ich sags mal so: leicht zerbrechliche Knochen darf man hier nicht haben...

Auf der Huette haben Lisa und ich die letzten zwei Tage professionell gechilled. Man muss das mit dem Chillen auch mal Ernst nehmen. Lisa hat in diesem Paradies aus 70er Jahre Tapete (v.a. variable Bluemchenmuster in rosa, gelb und gruen, je nach Raum) erst mal den Kamin eingeheizt.
Ich bin zum Glueck auf dem Weg zur Huette (man muss da so 1-2km durch denn Wald) bei meinem ersten Versuch auf Langlaufskiern, immer wenn es mal ein Stueckchen bergab ging, hingefallen. Das Wiederaufstehen mit Rucksack (Lisa zog auf ihren Skiern einen etwa 40kg schweren Schlitten mit Trinkwasser und riesiger Gasflasche - da will ich ueber mein Ruecksæckchen, von dem Lisa zu allem Ueberfluss auch noch eines hatte - gar nicht meckern) und mit meiner køniglichen Art, sich blød anzustellen, war næmlich so anstrengend, dass ich vøllig verschwitzt in der Hytta sass und gar nicht gemerkt habe, wie Schweinekalt es eigentlich da drinnen war... gemerkt hab ich es nur an dem Kondenswasser, dass vor meinem Mund kleine Wolken bildete. Lisa war seit August nicht mehr in der Huette. entsprechend kalt waren die Wænde.
Dann wurde eigentlich fuer zwei Tage nur gestrickt, Radio gehørt und Kaffee getrunken, mit einer Ausnahme: ein Besuch (wieder auf Skiern aber mit schon mit deutlicher Reduktion der Sturzfrequenz...) auf der Huette von Freunden von Lisa. Dann haben wir da weiter Kaffee getrunken. Mit Blick auf Meeresbucht und Berge... da war es næmlich in der Mittagssonne schon warm genug, dass man warm eingepackt von Schnee umgeben draussen sitzen kann. Ich werde im uebrigen von Lisa ausgelacht, weil ich null Grad nicht warm finde.

Von Lisas Geburtstag hab ich ja noch gar nicht berichtet! Der ist eigentlich heute. angestossen haben wir zu zweit ganz formlos mit Minaralwasser und Pepsi light heute nach in der Hytta. 2mal, weil erst Lisas Uhr dann das Radio behauptet hat, es sei Mitternacht. Damit habe ich Lisa dann dreimal zum Geburtstag gratuliert, weil sie ja schon am Samstag gefeiert hat... klar, in Deutschland wuerde das keiner machen, vorfeiern, bringt ja Unglueck - aber hier ist ja Norwegen und da an diesem Wochenende das Winterfest zu Ehren von Swarte Bjørn (= schwarzer Bær, eine Frau (mit sehr dunklen Haaren), die beim Eisenbahnbau nach Schweden Køchin war und - wenn ich's richtig verstanden habe - von einer Rivalin aus Eifersucht mit einer Bratpfanne erschlagen wurde...) beginnt und die ganze Stadt da eingebunden ist, wære dan der schøne runde Geburtstag ja untergegangen.
Am letzten Samstag wurde also vorgefeiert, in einem Bootshaus an einem kleineren Hafen fuer Privatschiffe. Dort feiern ging nur, weil Lisas Vater das Etablissement gemietet hatte, an so junge Leute (ich wuerde mal sagen das Durchschnittsalter war 35) wird hier næmlich nur ungern vermietet. Die Lebenserwartung hier oben muss eine andere sein.
Da wurde feinst gespeist,

getanzt,

geredet, gesungen (fuer mich extra auf Deutsch: mein Hahn ist tot)und beschenkt.
Fuer Unterhaltung war auch gesorgt, als ein Boot im Hafen (aus dem kurz Vorher noch eine vøllig bekiffte Frau vorbeigekommen ist, die auf Lisas Party ihren Freund suchen wollte) einfach pløtzlich Feuer fing. So habe ich also auch die Feuerwehr und den diensthabenden Notarzt von Narvik mal aus der Næhe betrachtet, als die kamen, hatten jedoch længst zwei Ærzte und ein Mechaniker (der versuchte dem bekifften Deppen auf dem Boot zu erklæren, dass Motor aus wegen Kabelbrand und selber raus aus Rauchgas, wegen Lungenschaden, vielleicht keine schlechte Idee wære)die unter den Partygæsten waren die Deppen und das Feuer wieder voll im Griff. Die restlichen Partygæste standen mit Feuerløschern bewaffnet oder nur so zum gaffen auf dem Steg. Wir haben dann schnell festgestellt, dass man nur im Kleidchen im Winter auf einem Steg recht schnell wieder nuechtern wird.
Zur geplanten Unterhaltung wurde gesungen
und die arme Lisa wurde mit einem køstlichen Geburtstagkuchen geplagt, dessen Kerzen sich permanent wieder selbstentflammten... nach ca. 5 Pusten wurde es ihr dann aber doch zu dumm, und Zeigefinge und Daumen mussten herhalten.

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