Montag, 24. März 2008

Die Kolonialzeit ist zurueck...

hab am We anlaesslich Jennys Geburtstag mal die Weiber in Buluba besucht. Das ist schon etwas dekadent... die Unterkunft, die wir uns in Nyenga zu zweit teilen (2 Matratzen, ein kleiner und ein grosser Holztisch, zwei schlichte Holzstuehle sind die Einrichtung... auf zwei winzige Zimmerchen verteilt + kalte Dusche und Klo (ohne Klobrille) so wie ein seltsamer 1,5qm grossen Vorraum der wohl mal Kueche werden sollte (da ist aber nix drin ausser einer Spuehle, die nicht angeschlossen ist...)) ist kleiner als der Raum, in dem Jenny und Claudi ihre Waesche aufhaengen. Ich bin da schon ein bissel neidisch. Von deren Terasse (die im uebrigen auch so gross ist, wie das Haus, in dem wir in Nyenga wohnen) aus, schaut man direkt ueber den Garten auf den Viktoriasee wo die Fischer ihre Netze auswerfen.
Auf die drei grossen Schlafzimmer, die 10.000 verschiedenen Schreibtische und Spiegel und den Kamin im Wohnzimmer bin ich nicht so neidisch, wie auf die Kueche mit Gasherd, E-Herd, 2 verschiedenen Spuehlen, Kuehlschrank (! der wird von den Nonnen immer mit gefuellt, mit Dingen, die auf ihrer Wunschliste stehen) und Waschmaschiene (!!!!!!! ich wasche mit Hand in kaltem Wasser, wir haben ja weder einen Wasserkocher noch einen Wasserboiler, meine Waesche riecht nach afrikanischer Mutti... die Waschne naemlich auf die gleiche Art), zwei (!) Duschen mit Warmwasser (!!!!!), so etwas Simples wie eine Klobrille (zu meinem Trost: nur eins der beiden Klos ist derzeit benutzbar...) oder ein Kleiderschrank oder dass man am Tisch sitzen kann, ohne dass einem die Waesche um die Ohren baumelt... oh, eine Sitzecke mit Sitzpolstern... eine Terasse mit Korbsofa (wir sitzen draussen auf dem Betonboden, wenigsten hab ich mal wieder eine Flugzeugdecke geklkaut, die man drunter legen kann, damit man dannach keinen roten Hintern hat)... jetzt koennte man meinen, die beiden muessten sich ja sicherlich in so einem grossen Haus fuerchten, dass jemand einbricht - aber nein: die haben einen Nachtwaechter. Der arme Dunkin schlecht bei Wind und Wetter ums Haus und garantiert ihnen eine feine Nachtruhe. Huebsch. Merkt man, dass da in meinen Worten ein bissel Neid mitschwingt? Unwesentlich... Zu meiner grossen Genugtuung mussten die beiden dann gestern in das Haus, das ueblicherweise an die Studenten vermietet wird umziehen, weil ne Handvoll Priester bis Mittwoch im klonialen Stil hausen moechte - aber auch das hatte drei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit ollem Sonyfernseher, Kueche, Kuehlschrank und zwei Herde (aber war schon ranziger, v.a. voll mit Insekten - am Mittwoch duerfen sie dan ja zurueck ins "House by the Lake"), so'n bissel Missmut hab ich da aus den Kommentaren der beiden ueber ihr Neues Haus rausgehoert... Buluba scheints finanziell wohl etwas besser zu gehen als Nyenga...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

kann ich verstehen, dass mit dem bisserl neidisch sein. viele grüße Britz